35.000 Menschen schweigen – für den Frieden

Heute, 70 Jahre später, mache ich mich mit Pfadfindern aus der ganzen Welt auf, um im Rahmen des Weltpfadfindertreffens die Gedenkstätte in Hiroshima zu besichtigen. Eine Gedenkstätte für die rund 350.000 Menschen, die nach Abwurf einer Atombombe über Hiroshima ihr Leben verloren.

Bereits seit 14 Jahren erzählt Sadako Sasaki ihre Geschichte in Hiroshima, denn sie war Opfer der Atombombe, welche vor 70 Jahren über Hiroshima gezündet wurde. Wie durch ein Wunder überlebte sie den Angriff und versuchte eine möglichst schöne Kindheit zu haben. Doch bald traten die Spätfolgen der Atombombe auf und sie wurde schwächer und schwächer. Ihr größter Wunsch war es, ihre Krankheit zu besiegen. Also begann sie, Kraniche zu falten, denn nach einer japanischen Legende müsse man 1.000 Kraniche falten, damit ein Wunsch in Erfüllung gehe.

Schließlich starb sie aber 1955 mit nur 12 Jahren. Sie war drei Jahre jünger als ich. Um ihren Wunsch, wieder gesund zu werden, zu erfüllen, legen nun jährlich rund 12 Millionen Menschen einen gebastelten Kranich am Kinderdenkmal in Hiroshima ab. Auch wir durften dies tun. Für mich war das ein sehr bedrückender aber auch wichtiger Moment. Wir denken an Dich, Sadako!